Windhunde. Eine Oberkategorie der Hunderassen, unter die viele Rassen fallen. Einige sind sehr bekannt, wie zum Beispiel der afghanische Windhund (auch bekannt als „Afghane“), wohingegen auch viele in der Versenkung verschwinden wie zum Beispiel der Galgo Español oder der Whippet. Zusätzlich wissen die wenigsten etwas über die verschiedenen Rassen, weswegen hier einige vorgestellt werden.
Den Beginn stellt der Windhund allgemein dar. Die meisten Windhunde sind kurzhaarig, um agiler und wendiger bei der Jagd zu sein. Zusätzlich haben die meisten Rassen einen Jagdtrieb, weshalb viele auch als Jagdhunde eingesetzt werden. Oftmals werden Windhunde zu Unrecht als „mager“ oder „zu dünn“ erachtet, was jedoch meistens nur mit ihrem fehlenden Fett und Unterwolle zusammenhängt. Dadurch sehen sie sehr dünn aus, was jedoch vollkommen ungefährlich ist, sofern sie nicht viel zu dünn sind. Das fällt aber nicht jedem sofort auf, ganz im Gegenteil: Meistens sehen das nur Windhund-Experten beziehungsweise Windhund-Kenner beim ersten Blick. Im Allgemeinen ist die Gesundheit der Windhunde speziell, da bei den Windhunden die meisten gesundheitlichen Werte wie Blutdruck stark von denen eines normalen Hundes abweichen. Deshalb ist es bei der Haltung eines Windhunds wichtig, sich einen Tierarzt zu suchen, der sich mit Windhunden auskennt, die es aber leider nur in geringer Zahl gibt. Sucht man sich einen Arzt, der sich mit den Windhunden nicht auskennt können schnell falsche oder falsch dosierte Medikamente verschrieben werden. Ansonsten gelten für Windhunde auch die meisten Regeln, die für normale Hunde gelten, wie zum Beispiel ein striktes Nuss- und Schokoladenverbot. Nun kommen wir zu der ersten Windhund-Rasse, die wohl auch die bekannteste darstellt: der Afghanische Windhund, der umgangssprachlich allerdings meistens nur unter dem Namen „Afghane“ genannt wird. Afghanische Windhunde sind meist langhaarige Windhunde mit einer Schulterhöhe, die je nach Geschlecht zwischen 63 und 74 Zentimetern tendiert und einem Gewicht zwischen 20 und 30 Kilogramm, sowie einer Lebenserwartung von durchschnittlich 12 bis 15 Jahren. Man unterscheidet den afghanischen Windhund in drei verschiedenen Unterarten, die man an ihrer Felllänge unterscheiden kann. Die Unterscheidung liegt dabei im Bakhmull, der schlicht langhaarig ist, dem Kalagh, der sich mit langen, aber glatten Haaren an Beinen und Ohren auszeichnet und dem Luchak, der schlichtweg glatte Haare hat. Sämtliche dieser Unterarten können in allen möglichen Farben auftreten, allerdings sind die bekanntesten und verbreitetsten beige beziehungsweise creme. Sein Auftreten und sein Gang zeigen Stolz, Würde und Eleganz. Sein Markenzeichen, neben dem langen Haarkleid, ist seine Ruhe und seine Unabhängigkeit. Besonders die Ruhe zeigt er gerne, überwiegend in der häuslichen Umgebung. Im Gegensatz dazu steht sein Verhalten an der frischen Luft, wo der afghanische Windhund seinem angeborenen Jagdtrieb freien Lauf lässt. Im Zusatz dazu ist der afghanische Windhund ein sehr sensibler und schnell verletzbar. Die Herkunft des afghanischen Windhundes ist namensgebend. Er wurde schon um 4000 vor Christus in Afghanistan gezüchtet. Damals war der afghanische Windhund jedoch noch ein Jagdhund. Mittlerweile ist dies nicht mehr der Fall, die meisten afghanischen Windhunde sind Showhunde geworden. Viele wurden weitergezüchtet für extra langes Fell, da dies bei Hundeshows für mehr Eindruck sorgt. Es gibt immer noch afghanische Windhunde auf Rennbahnen, die das Überbleibsel der ursprünglichen Jagdhunde sind. Ein weiterer, relativ bekannter Windhund ist der Greyhound mit einer Schulterhöhe von 68 bis 76 cm, ebenfalls geschlechtsabhängig. Ihr Gewicht gleicht dem des afghanischen Windhundes. Auch ihre Lebenserwartung gleicht dem des afghanischen Windhundes. Im Gegensatz zum afghanischen Windhund kommt der Greyhound aus England. Der Name kommt von seiner Farbgebung, die zwar in allen möglichen Farben und Formen vorkommt, jedoch meist zwischen dem namensgebenden grau und schwarz tendieren. Ihr kurzhaariges Fell ist entweder glatt oder rauhaarig. Ihr Körper ist Windhund-typisch: Dünn, ohne Unterfett oder ähnlichem. Zusätzlich sind sie sehr muskulös, was sie bei der Jagd unterstützt, obwohl sie dafür nicht mehr ausschließlich eingesetzt wird. Mittlerweile sind die Greyhounds hauptsächlich im Hunderennen vertreten, in denen sie bis zu 80 Kilometer pro Stunde erreichen können. Trotz dessen sind Greyhounds noch immer in einigen Ländern für die Jagd zugelassen, zu denen unter anderem Russland und Spanien zählen. Dies liegt vor allem daran, dass auch Greyhounds von Geburt an einen Jagdtrieb haben, den sie auch als Familienhund nicht verlieren. Dies hindert sie aber nicht daran, in Familien zu leben. Im Familienleben gelten sie als sehr ruhig und anschmiegsam. Es ist nur wichtig, dass man den Greyhound unter Kontrolle hat falls in der Nähe Hasen, Enten oder andere potentielle Jagdziele sind. Der Whippet ist dem Greyhound sehr ähnlich. Der größte Unterschied besteht in ihrer Größe. Der Whippet erreicht meist nur zwischen 44 und 51 Zentimeter Schulterhöhe, während der Greyhound bis zu 76 Zentimeter erreichen kann. Auch der Körperbau ist sehr ähnlich, nur in einer kleineren Variante. Kein überflüssiges fett und keine Unterwolle, zusätzlich stark ausgeprägte Muskeln. Ein wesentlicher Unterschied ist die beinahe immer eingezogene Rute. Diese wird bei den meisten Hunden als Zeichen der Angst gewertet, ist jedoch beim Whippet normal, was am Übergang von der Rute zu der Wirbelsäule liegt. Der Whippet ist ebenfalls ein Jagdhund, der jedoch nicht mehr häufig im Jagdbetrieb vorkommt. Auch der Arbeitsbereich des Whippets hat sich in den Hunderennbereich verlegt, ist jedoch kein Profisport geworden, wie es beim Greyhound der Fall ist. Das Wesen des Whippets ist sensibel und ruhig, was ihn aber nicht daran hindert willensstark zu sein. Dies macht ihn zu einem perfekten Familienhund, was mittlerweile auch seine Hauptaufgabe geworden ist. Trotz allem hat der Whippet einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb, weswegen man Kinder nicht mit einem Whippet alleine Gassi gehen lassen sollte. Der Galgo Español (gesprochen Galgo Espaniol, umgangssprachlich Galgo) ist ein Windhund mit spanischen Wurzeln. Er gilt als Vorfahr vom Greyhound, was sich auch im Erscheinungsbild wiederspiegelt: 60 bis 70 Zentimeter Schulterhöhe, bis zu 30 Kilogramm Gewicht, sowie Greyhound-ähnliches Fell, dass meist in braun, weiß oder schwarz und in beliebigem Muster auftritt. Ein wesentlicher Unterschied ist die Auftrittsform des Fells, da Greyhounds normalerweise glatthaariges Fell haben. Der Galgo Español hingegen kann sowohl raues als auch glattes Haar haben. Auch in den maximalen Geschwindigkeitswerten sind sie sich ähnlich, da der Galgo Español ebenfalls eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 65 Kilometern pro Stunde hat. Da dies jedoch nicht mit dem Greyhound mithalten kann, werden sie mit Greyhounds für das Renngewerbe gekreuzt. Ihr Hauptaufgabenbereich ist allerdings die Jagd. Hauptsächlich werden sie für die Hasenjagd verwendet, da sie ausdauernder und geländetauglicher als Greyhounds sind. Sie werden aber auch hin und wieder für größeres Wild eingesetzt. Der Galgo Español ist ein leicht erziehbarer und intelligenter Hund, der sich jedoch oft auf eine oder sehr wenige Bezugspersonen fixiert. Oftmals entwickeln sie beispielsweise einen starken Bezug auf Familien und sehr enge Freunde der Familie. Das macht sie auch zu einem ruhigen Familienhund, den man jedoch langsam an neue Gesichter heranführen muss. Auch der Galgo Español hat einen Jagdtrieb, der besonders bei Galgos, die aus einem Jagdbetrieb kommen sehr stark ausgeprägt ist weswegen auch für den Galgo ein Erwachsener als Leinenführer empfehlenswert ist. Der Podenco Ibicenco (gesprochen Podenko Ibitschenko) ist ein ebenfalls spanischer Windhund, der 60 bis 72 Zentimeter groß ist. Sein Aussehen ist Windhund-typisch, wenig Unterwolle und kein überflüssiges Fett. Das Fell tritt meist in den Farben rot und weiß auf, allerdings ist die Felllänge variabel. Der Podenco Ibicenco tritt glatthaarig, langhaarig und rauhaarig auf. Ein reinrassiger Podenco Ibicenco hat eine weiße Spitze an der Rute. Sie werden ebenfalls als Jagdhunde eingesetzt, die meistens in kleinen Horden auf Hasen gehetzt werden. Ihr Verhalten dabei ist es, möglichst hoch zu springen um nach den Hasen Ausschau zu halten. Ihr Jagdtrieb ist schon von Geburt an sehr stark ausgeprägt, weshalb man den Podenco Ibicenco außerhalb eines großen, geschützten Bereichs nicht freilaufen lassen kann. Zudem ist die Haltung eines Podenco Ibicenco schwierig, nicht nur aufgrund des starken Jagdtriebs. Ein Podenco benötigt viel Auslauf, weswegen ein großes, hoch umzäuntes Auslaufgebiet erforderlich ist. Besonders der hohe Zaun ist wichtig, da gut trainierte Podenco Ibicencos mit viel Anlauf bis zu zwei Meter, teilweise sogar noch höher, springen können. Dies sollte normalerweise nicht passieren, allerdings könnte ansonsten der Hund in einem willkürlichen Moment der Angst oder einem Moment mit ausgelöstem Jagdtrieb schnell weglaufen. Zudem sind sie, trotz ihrer hohen Intelligenz und Gewandtheit schwer erziehbar. All das macht eine artgerechte Haltung schwer, weswegen sie vor allem in Deutschland sehr selten gesehen sind. In ganz Deutschland gibt es gerade Mal eine Hand voll Podenco- Züchter, weshalb die meisten Podencos in Deutschland ausgemusterte Jagdhunde sind, die hier in Familien ein neues Zuhause finden konnten.
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